EXKLUSIV INTERVIEW MIT JAMES BOND FAN
OLIVER KALKOFE.

 
Von Links, Roland Walter, Oliver Kalkofe und Klaus Gericke.
 

Am 02.Dezember 2010 hatten wir die Gelegenheit
Oliver Kalkofe zu einem Exklusiv-Interview in Göttingen zu treffen.

 

Klaus Gericke & Roland Walter: Warum sind Sie Bondfan ?
Oliver Kalkofe: Ende der 70er, Anfang der 80er habe ich Im Geheimdienst Ihrer Majestät gesehen. Und als großer Mit Schirm, Charme und Melone Fan, auch noch Diana Rigg zu sehen, dass war sowieso riesig. Und der Film hat mich dann vollkommen weg geblasen. Also das war ganz toll. Und dann habe ich als zweiten Bond Leben und sterben lassen gesehen. Ich dachte dann, dass am Ende auch Jane Seymour sterben muss und ich weiß noch, dass ich deswegen sehr aufgeregt war. Es war gigantisch. Zum ersten Mal hatte ich gesehen, wie die Welt da draußen aussieht. Natürlich war James Bond dann das große Vorbild. So wollte man schon sein. Obwohl man schon früh merkte, dass es nicht ganz so hinhaut. Es war absolut faszinierend, dass Bond immer einen Ausweg findet. Alle Männer wollen James Bond sein.

KG & RW: Wie hat Ihnen EIN QUANTUM TROST gefallen?
Oliver Kalkofe:
Nach mehrmaligen schauen, nicht mehr so besonders. Ich glaube Marc Forster wollte sich mal ausleben. Mal die Überaction inszenieren. Er hat auch ein paar schöne Momente. Die kleinen ruhigen Momente, die da drin sind, sind so kurz und kommen so spät, das dauert über eine Stunde bis der Film sich erlaubt Luft zu holen. Und überhaupt nach zu vollziehen was da gerade passiert, und die Action ist total aufgeblasen. Das macht alles kaputt, was sehr schade ist. Die Trailer allerdings waren toll. Man hat aber nicht geahnt, dass der Trailer besser ist als der Film. Und das man vom Trailer mehr versteht als vom Film. Da waren die Actionszenen noch langsamer geschnitten und besser gemacht. Das ist eigentlich sehr ärgerlich. 

KG & RW: Wenn Sie mal in einem Bond spielen dürften, was für einen Charakter würden Sie spielen?
Den guten oder den bösen ?

Oliver Kalkofe:
Am liebsten einen Bösen. Die Helfer werden ja meistens von den anderen Schurken umgebracht. Es gibt ja kaum einen Helfer, außer Felix Leiter, der überlebt. Die helfen immer eine Zeit und werden ziemlich unspektakulär umgebracht. Meistens findet  Bond sie dann immer. Bei den Bösen ist es, je kränker die waren, desto toller war es. Man musste ja immer was haben, woran man die wieder erkennen konnte. Zum Beispiel der Beisser, im ersten jedenfalls, Der Spion, der mich liebte, hat mich das absolut fasziniert. Die übermenschlichen, wahnsinnig starken, unbesiegbaren, z.B. der mit der Eisenhand in Leben und sterben lassen und so weiter, dass war alles toll. So was habe ich immer geliebt.  

KG & RW: Was halten Sie von Daniel Craig als 007?
Oliver Kalkofe: Er hat mich sehr positiv überrascht. Ich habe es nicht gedacht, als ich die Fotos sah und dachte, dass könnt Ihr jetzt nicht machen. Er ist doch blond und so. Das geht doch gar nicht. 

KG & RW: Welcher Bondfilm ist Ihr Lieblings Film und welcher Darsteller ist Ihr Favorit?
Oliver Kalkofe: Es ist schwer. Eigentlich finde ich, jeder Darsteller hat einen Favoriten Film verdient. Es schwankt bei mir auch. Es ist ähnlich wie bei den Edgar Wallace Filmen. Wenn ich da z.B. sagen muss, welcher ist mein liebster, kann ich das nicht. Ich habe da immer so eine Top 10 Liste, weil man kaum einen hat, wo alles stimmt. Immer ist irgendwas wo man sagt, dass fehlt mir jetzt aber.
Bei Sean Connery würde ich klar sagen, Goldfinger. Der hat mich gleich total fasziniert. Den habe ich gerade erst auf BluRay geguckt. Auf BluRay ist das irre. Man sieht alle Einzelheiten in Perfektion.
Dann natürlich bei George Lazenby Im Geheimdienst Ihrer Majestät. Ist ja klar.
Ist aber auch einer der besten.
Bei Roger Moore ist es In tödlicher Mission. Richtig klasse. Habe ich auch erst letztens auf BluRay gesehen. Der macht auch wirklich immer wieder Spaß. Da sieht man auch, was man aus Roger Moore hätte machen können. Die haben Ihn immer so extrem albern rum laufen lassen. Obwohl ich Ihn cool fand, da ich mit Ihm aufgewachsen bin und er der Bond meiner Generation war. Und deswegen mag ich den auch sehr, aber bei Im Angesicht des Todes läuft er dann doch wie ein Frührentner. Das hat mich dann doch sehr enttäuscht.
Timothy Dalton mochte ich auch. Der Hauch des Todes fand ich klasse.
Und Pierce Brosnan ist schwer zu sagen. Alle seine Filme haben stärken und schwächen. Eigentlich ist GoldenEye sehr gut, aber der Soundtrack ist Quatsch. Der gefällt mir gar nicht. Aber der Film ist schon klasse. Oder die Bootsjagd, am Anfang von Die Welt ist nicht genug, ist z.B. großartig. Es gibt dann immer so Momente, wo man sich freut, aber der Film hält sich dann nicht so ganz. Ich fand auch bei Stirb an einem anderen Tag die Fechtszene in dem Club richtig großartig. Das war klassischer Bond. Ab Island,  wo der unsichtbare Aston Martin kommt, finde ich Ihn richtig schlecht.
Und dann natürlich bei Daniel Craig, Casino Royale.
Aber es ist echt schwer zu sagen, welcher jetzt der beste Film ist.
 

KG & RW: Haben Sie noch Ihre Diana Rigg Sammlung?
Oliver Kalkofe: Ja, ich habe noch den Großteil. Ich habe ja Mit Schirm, Charme und Melone für Kinowelt betreut. Bei Kinowelt ist jetzt die Gesamtedition raus gekommen und da bin ich die ganze Zeit mit drauf. Ich habe für alle Folgen eine Bewertung und Einführung gemacht, die wir extra dafür gedreht haben. Mit Linda Thorson habe ich extra ein Interview geführt und ein paar weitere Extras gemacht. Ich bin mit 11 Jahren Mit Schirm, Charme und Melone Fan geworden. Da habe ich die Serie als Wiederholung im Spätprogramm von Nord 3 gesehen. Ich habe die Roboter gesehen und war so begeistert. Da war ich infiziert. Ich habe dann mein ganzes Geld dafür ausgeben. Ich habe eine Riesen Sammlung und weiß wirklich alles darüber. Und dadurch kam ich eigentlich auch erst zu Bond. Wegen Diana Rigg. Und die Sammlung habe ich noch. Zum Teil haben wir das auch raus geholt und für die DVD’s gezeigt. Ich habe mehrere Sammelmappen für The Avangers und extra eine für Im Geheimdienst Ihrer Majestät. Ich hatte damals auch das Poster hängen. Das schöne gemalte wo Lazenby und Rigg auf Skiern zu sehen sind. 

Die Gesamtedition auf DVD von
MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE

KG & RW: Wird es einen dritten WIXXER Film geben?
Oliver Kalkofe: Was mich freut, dass alle danach fragen und das die Zeit für uns arbeitet. Ja, ja, ja, wir wollen das. Wir haben einen ganz großen Plan, an den wir schon seit zwei Jahren arbeiten. Es ist momentan sehr mühsam, irgendwas zu machen, das hat mit Finanzierungsproblemen zu tun. Aber leider kann ich nicht mehr dazu sagen, sonst töten mich die beiden.
(Anmerkung der Redaktion: Bastian Pastewka und Oliver Welke)
 

KG & RW: Warum war Eddie Arent nicht in einem der beiden Wixxer Filmen zu sehen?
Oliver Kalkofe: Wir haben wirklich alles versucht Ihn zu bekommen. Für den zweiten Teil hatten wir auch eine Zusage für einen Auftritt am Ende des Films. Es war auch alles geplant und vorbereitet, aber kurz vor dem Dreh musste er leider Krankheitsbedingt absagen. 

KG & RW: Wie hat es bei Ihnen mit Autogramme sammeln angefangen?
Oliver Kalkofe: Mit 11 Jahren habe ich in Peine am Theater gesammelt. Unter anderem habe ich dort schon Wolfgang Völz getroffen. Über Tausch habe ich dann Adressen bekommen. Meine ersten internationalen Autogrammerfolge waren Louis De Funès und Roger Moore. Roger Moore hat auch immer sehr schnell geantwortet. Das waren immer nur 7 Tage. Allerdings hatte er über Jahre hinweg die gleiche Autogrammkarte. Das war glaube ich ein Bild aus Leben und sterben lassen.

Autogrammkarte von Roger Moore
(Leben und sterben lassen)

K.G.: Ich bedanke mich recht herzlich bei Herrn Kalkofe, dass er sich die Zeit nahm, uns die Fragen zu beantworten und das ich sie hier online stellen durfte.

 

Oliver Kalkofe, geboren am 12. September 1965 in Hannover,
ist Satiriker, Kolumnist, Buchautor, Schauspieler und Synchronsprecher.
zu seinen großen Erfolgen zählen die beiden WIXXER Filme und Kalkofes Mattscheibe.
Mehr über Herrn Kalkofe erfahren Sie auf seiner Webseite.
[ http://www.kalkofe.de ]

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